Gemeinsam für Odessa

Seit 2022 führt Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine – mit schwerwiegenden Folgen für die ukrainische Bevölkerung. Auch rund 480 Mitarbeitende der HHLA sind unmittelbar vom Krieg betroffen.

Die HHLA ist sich ihrer Verantwortung für die Mitarbeitenden bewusst – ganz gleich, an welchem Ort sie für das Unternehmen im Einsatz sind. Die größte Sorge galt daher der Sicherheit der Beschäftigten vor Ort, als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff. Der Betrieb am Container Terminal Odessa (CTO) musste zunächst eingestellt werden. Während ein Krisenstab die operativen Maßnahmen koordinierte, organisierte im Hamburger Hauptsitz des Unternehmens ein abteilungsübergreifendes Team die Unterstützung der ukrainischen HHLA-Beschäftigten und ihrer Angehörigen.

 

Zusammenhalt und sich aufeinander zu verlassen, das sind Merkmale unserer Unternehmenskultur, die sich in schwierigen Zeiten genauso bewähren wie im Arbeitsalltag

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende

Hilfsteam unterstützte Betroffene

So wurde eine beispiellose Hilfsaktion möglich: Mit Bussen kamen rund 180 ukrainische Mitarbeitende und ihre Angehörigen aus dem Kriegsgebiet nach Hamburg. Hier fanden sie bei Kollegen und deren Familien sowie Freunden vorübergehend ein Zuhause, bevor eigene Woh- nungen für sie gefunden wurden. Das Hilfsteam organisierte Sprachkurse und Dolmetscher, unterstützte bei Behördengängen und bei der Suche nach Schulen. Über einen Aufruf im Unternehmen wurden Kleidung, Spielzeug sowie Gegenstände für die neuen Wohnungen gesammelt. Eine zweite Gruppe Geflüchteter unterstützen wir in Rumänien. Bei einer internen Aktion spendeten die HHLA-Mitarbeitenden fast 70.000 Euro. Auf Initiative des Vorstandes wurde zudem ein Hilfsfonds in Höhe von einer Million Euro eingerichtet: für die humanitäre und medizinische Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen vor allem in der Region Odessa.

Schnelle Hilfe für die Menschen aus Odessa

Schon vor dem Tag, als russische Truppen in die Ukraine vordrangen, hatte Anna Bolliger-Fussner nervös die beunruhigenden Nachrichten über die zunehmende Kriegsgefahr. Bolliger-Fussner stammt aus Polen und hat viele ukrainische und russische Freunde.

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„Zusammenhalt und sich aufeinander zu verlassen, das sind Merkmale unserer Unternehmenskultur, die sich in schwierigen Zeiten genauso bewähren wie im Arbeitsalltag“, sagte HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath. Zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gehörte, dass die HHLA ihren Versorgungsauftrag zuverlässig erfüllte: Während der CTO wasserseitig für den Containerumschlag geschlossen blieb, übernahm das Team nun den Umschlag von Getreide. Außerdem wurde über das europäische HHLA-Netzwerk eine Landbrücke aufgebaut, über die bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn Güter in die oder aus der Ukraine transportiert werden konnten. Auch mehrere Container mit medizinischen Hilfsgütern wie OP-Handschuhen und Verbandsmaterial, die mit dem Hilfsfonds der HHLA gekauft wurden, transportierte die HHLA so in die ukrainische Hafenstadt. Mit ihrem Transportnetz- werk unterstützt die HHLA weitere Maßnahmen – unter anderem Hilfslieferungen der German Food Bridge, einer Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

HHLA-Mitarbeitende begrüßen die geflüchteten ukrainischen Familien bei ihrer Ankunft in Hamburg.
Olena Ptashenchuk, Compliance

In Hamburg wurden wir herzlich von meinen HHLA-Kollegen begrüßt, denen wir für ihre große Hilfe und Unterstützung aufrichtig danken.

Olena Ptashenchuk, Compliance

Von Odessa nach Hamburg

HHLA-Mitarbeiterin Olena Ptashenchuk erzählt

Sehr viele Ukrainer mussten fliehen, als russische Streitkräfte ihre Heimat überfielen. Auch in Odessa, wo die HHLA-Mitarbeiterin Olena Ptashenchuk bis zum Krieg lebte, fielen Bomben. Im Interview erzählt sie davon, wie sie fliehen musste, und warum ihre Arbeit bei der HHLA in Hamburg hilft, mit der Situation in der Heimat umzugehen.

Welche Auswirkungen hatte der russische Angriff auf Sie persönlich?

Das Jahr 2022 war für alle Ukrainer herausfordernd und ich war da keine Ausnahme. Auf der Flucht vor dem Krieg musste ich die Evakuierung meines behinderten Vaters arrangieren, was eine der schwierigsten Aufgaben war. Am Anfang blieben wir in Bulgarien und hofften immer noch, dass dieser brutale Angriff auf friedliche ukrainische Städte bald vorbei sein würde und wir nach Hause zurückkehren könnten. Aber nach zwei Monaten musste ich der Realität ins Auge sehen und mit meinem Vater durch ganz Europa bis nach Deutschland fahren. In Hamburg wurden wir herzlich von meinen HHLA-Kollegen begrüßt, denen wir für ihre große Hilfe und Unterstützung aufrichtig danken.

Was war Ihre Aufgabe in Odessa?

Ich bin seit mehr als fünf Jahren als lokaler Compliance-Officer bei CTO tätig. Darüber hinaus bin ich seit 2019 von meinen deutschen Kollegen auch aktiv in die regionale Koordination der Compliance-Teams in Estland, Georgien und der Ukraine eingebunden worden.

Wo und welche Tätigkeit üben Sie heute in der HHLA aus?

Auch heute bin ich Teil des Compliance-Teams des Konzerns, auch für den Container Terminal Odessa. Zudem erledige ich meine ukrainischen Aufgaben aus der Ferne. Das heißt, ich biete auch weiterhin regionale Unterstützung für die lokalen Compliance-Beauftragten in Estland, Georgien und nun zusätzlich auch Italien an. Ich bin froh, dass ich mich trotz der Umstände und der Schwierigkeiten auf meine täglichen Aufgaben konzentrieren konnte. Meine Arbeit gibt mir definitiv die Kraft, alle Hindernisse mit einer positiven Einstellung zu überwinden und auf das Beste zu hoffen.

Nachhaltigkeitsstrategie Balanced Logistics

Ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen zu vereinen – diesen Anspruch unterstreicht unsere Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Leitmotiv Balanced Logistics.

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